Auf dem guten Holzweg
Mit Projekt „Holz in der Schule“ geht Brentano-Schule in Altenhaßlau neue Wege.
LINSENGERICHT (mjk). Mit dem Projekt „Holz in der Schule“ geht die Brentano-Schule in Altenhaßlau neue pädagogische Wege. Heilpraktikerin und Lehrerin Birgit Bonin hat in diesem Jahr mit dem Kooperationspartner, der Birsteiner Firma Schuster Holz Team, eine einzigartige Entspannungsform an die Förderschule geholt. „Auch wenn wir erst seit dem 22. Oktober die Installationen in unserer Schule haben, berichten die Lehrer schon von sichtbaren Erfolgen“, freut sich Bonin. Neben einer aus einem einzelnen Stück Holz hergestellten Sitzecke im Eingangsbereich der Schule wurde auch eine Holzwand für das Klassenzimmer der sechsten Klasse installiert. Die „entspannende und wohltuende Wirkung von Holz“ wurde nun für die Arbeit an der Förderschule genutzt. „Wir beobachten eine beruhigende Wirkung auf die Schüler“, erklärt auch der stellvertretende Schulleiter Dieter Burkhardt den Erfolg der Einrichtungsstücke. So sollen die Installationen in erster Linie die Stressbelastung von Schülern reduzieren helfen.
Die Idee dazu kam Heilpraktikerin Bonin durch die Lektüre des Buches „Die sanfte Medizin der Bäume“ von Prof. Dr. Maximilian Moser von der Universität Graz und dem Autor Erwin Thoma. Beide beschreiben die Wirkung von unbehandeltem Holz auf das Nervensystem und dessen Einsatz in
Alltagssituationen und Medizin. „Wissenschaftliche Studien haben einen gewissen Zusammenhang zwischen der Wirkung von Baumharzen und dem vegetativen Nervensystem nachweisen können“, erklärt Bonin weiter. Demnach lasse sich beispielsweise der Puls durch das Einsetzen von Holz um bis zu zehn Schläge pro Minute senken.
Dies führe dazu, dass die Konzentration gleichzeitig gesteigert werden könne. Schon seit einigen Jahren setzten die Pädagogen der Schule bewusst Holz im Werkunterricht ein, um diese Wirkung zu erzielen.
Die Brentano-Schule Linsengericht ist eine Förderschule und unterrichtet Kinder im Alter von sechs bis 17 Jahren. Zu ihren pädagogischen Erfolgen lässt sich auch die Aufrechterhaltung kleiner Klassen zählen, die eine individuelle Förderung der Kinder nach ihren jeweiligen Kompetenzen und Qualitäten ermögliche, um speziell Lerndefizite zu behandeln und auszugleichen.
Der Einfluss des Rohstoffes Holz auf das Verhalten der Kinder sei dabei zwar für die Lehrer „nicht nachweisbar messbar“, aber wird von ihnen dennoch einhellig bestätigt. „Wir haben beispielsweise einen Jungen bei uns, der oft über Herzrasen und Herzschmerz berichtet hatte“, erzählt Bonin und berichtet: „Wir haben ihn dann einmal aufgefordert, sich für einige Minuten auf die Holzbank zu legen. Seitdem tut er dies regelmäßig eigenständig und sagt oft: ,Jetzt geht es meinem Herzen besser. Es schmerzt nicht mehr’.“
Auch die Kinder der sechsten Klasse, die über die Installation für ihr Klassenzimmer sehr erfreut scheinen, wirken ruhig und ausgeglichen im Unterricht. Sie freuen sich zwar sichtlich über den Besuch der Presse, konzentrieren sich aber auf ein Gedicht und versuchen, es nach und nach auswendig zu lernen. „Diese Schule ist für mich eine sehr, sehr kompetente Schule“, strahlt Bonin beim Anblick der Kinder. „Nur durch die wundervolle Unterstützung aller Lehrer und der Schulleitung war dieses tolle Projekt mit der Firma Schuster möglich.“
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